Puccinis berühmte Oper "Tosca" in der Semperoper
AKTUELL ALS SEMPER ESSENZ TOCA: Konzertante Höhepunkte aus Giacomo Puccinis Oper
- Oper in drei Akten von Giacomo Puccini
- in italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Vor der Folie der Wirrnisse um die Französische Revolution mit ihren Auswirkungen bis nach Italien enthüllt Puccini eine seiner bekanntesten Opern im für ihn neuen Stil des musikalisch sehr direkten "Verismo": Die schöne Sängerin Tosca im Rom des Sommers 1800, geliebt von dem Maler Cavaradossi und begehrt vom Chef der Geheimpolizei Scarpia. Das Drama nimmt seinen Lauf.
Oper "Tosca" in der Semperoper Dresden
Großes Drama vor römischer Kulisse
Die Sängerin Floria Tosca liebt den Maler und Freidenker Mario Cavaradossi. Ein lüsternes Auge auf Tosca hat allerdings auch Scarpia, der Chef der Geheimpolizei geworfen. Indem er Cavaradossi verhaften lässt, gelingt ihm ein cleverer Schachzug. Einerseits hofft er, dem Maler durch Folter den Zufluchtsort des Anführers der Republikaner - Angelotti - abzuringen, andererseits fordert er parallel von Tosca eine Liebesnacht für Cavaradossis Freilassung. Aber Tosca glaubt schlauer zu sein als Scarpia.
Verismo: In der Oper weht ein rauherer Wind
https://youtu.be/5DkCo6UcpyI
Für Puccini bedeutete "Tosca" einen stilistischen Wendepunkt. Der Wohlklang von "La Bohème" wich - den literarischen Tendenzen der Zeit folgend (Émile Zola hatte entsprechend vorgelegt) - einer rauheren musikalischen Darstellung. Und es handelten nicht mehr Sagengestalten oder Adelige, sondern gewöhnliche Menschen.
Musik
Kurze grelle Akkorde eines Vorspiels klingen auf, dann setzt frei rezitativisch die Mesnerszene ein. Berühmt die Arie Cavaradossis „Wie sich die Bilder gleichen?“. Toscas Auftritt gewinnt melodischen Glanz. In inniger Bewegung singt sie „Von unserm Häuschen mit mir sollst du träumen“. Das ist echter Puccini-Stil: farbig, blühend, harmonisch, pikant, schwelgend, üppig. In ruhigem Fluss antwortet Cavaradossi „Mit deinen Augen, den wundersamen, kann kein anders Auge sich messen!“ Ein Zwiegesang von starker quellender Melodik schließt sich an. – Im zweiten Akt fesselt das Liebeswerben Scarpias durch erregte Leidenschaft. Starke dramatische Impulse beherrschen die Szene. „Wohl berührte mich manchmal die Liebe“ wird zur großen Szene mit leidenschaftlich melodischem Bogen im veristischen Opernstil. Ergreifend Toscas Gebet „Nur der Schönheit weiht’ ich mein Leben“. Schlichtheit, Gefühl; Raffinesse, Tiefe: alles strömt hier zusammen. – Im dritten Akt sei auf Cavaradossis Abschiedslied „Und es blitzten die Sterne“ hingewiesen, einen Sehnsuchtsgesang nach Freiheit und Sonne. Sonnst herrscht brüsker Opernstil, aber auch schwellende, quellende, süß-lockende Musik bricht auf. Dämonische Grausamkeit erscheint mit begehrender Liebe verkoppelt. Realismus und Idealismus in der Darstellung verschränken sich zu einer Musiksprache von zwingender Eindringlichkeit.
Als beste Darbietung der Floria Tosca, an der sich nahezu alle großen Sängerinnen versucht haben, gilt die EMI-Monoaufnahme von Maria Callas aus dem Jahr 1953 - bis heute unangefochtener Maßstab für alle Neueinspielungen.
Sächischer Staatsopernchor Dresden
Kinderchor der Sächsischen Staatsoper Dresden Sächsische Staatskapelle Dresden