Die Musikstadt Dresden erleben
Der Spielplan zeigt es bis heute: Die Dresdner Musikgeschichte ist eng mit den großen Namen Johann Sebastian Bach oder Richard Wagner verbunden. Doch dabei kommt ein Komponist oft zu kurz: Heinrich Schütz. Dabei hatte er vielleicht die größte Rolle in der Entwicklung der klassischen Musik in Dresden. Heinrich Schütz (1585 bis 1672) war – lange vor den berühmten anderen Namen – der wohl erste deutsche Komponist von Weltrang. Manche sehen in ihm gar den „Vater der deutschen Musik“. Dabei sah das Leben des kleinen Heinrich zunächst gar nicht danach aus. Im Jahr 1598 kam der Landgraf Moritz von Hessen-Kassel im Wirtshaus in Weißenfels vorbei und hörte den Sohn des Gastwirts singen. Der Landgraf war so begeistert, dass er beschloss, das Kind zu fördern. Ein Jahr später kam der Knabe nach Kassel und genoss dort eine langjährige umfassende schulische und musikalische Bildung. Nach zweijährigem Studienaufenthalt in Venedig wurde Heinrich Schütz schließlich von Kurfürst Johann Georg I. im Jahre 1617 nach Dresden zum Hofkapellmeister berufen. Der Hof in Dresden war zu dieser Zeit einer der bedeutendsten Fürstenhöfe in Mitteleuropa und da der Dreißigjährige Krieg Dresden großenteils verschonte, konnte sich Heinrich Schütz fast ungestört der Musik widmen. In den fast 40 Jahren, in denen Schütz Hofkapellmeister in Dresden war, brachte der das Niveau der deutschen Musik in ganz neue Höhen. Er erschuf eine ungeahnte Qualität protestantischen Kirchenmusik, die melancholisch und harmonisch daherkam und deutsche Texte hatte. Nach großem Ruhm zu Lebzeiten starb er 1672 mit 87 Jahren in Dresden.
Compositeuer der Hofkapelle: Johann Sebastian Bach
Der nächste wichtige Name, der die Musikstadt Dresden beeinflusste war Johann Sebastian Bach. Nach dem Tod von August dem Starken 1733 schrieb Johann Sebastian Bach seine berühmte Messe in h-Moll, die sogenannte „Missa“. Mit ihr bewarb sich Bach bei August III. um den Titel „Compositeur bei der Hof Capelle“. Bei der Komposition behielt er den Geschmack des Dresdner Publikums im Hinterkopf und integrierte Elemente, die für die Oper Dresden und deren Kirchenmusik typisch waren. Im November 1736 bekam er schließlich die Zusage. Ein Ruf, in der Residenzstadt zu leben und zu wirken, bleib allerdings aus. So blieb er in Leipzig wohnen, kam in den folgenden 24 Jahren aber mindestens siebenmal nach Dresden, wo er Konzerte in der alten Sophienkirche und in der frisch geweihten Frauenkirche gab.
Wichtige Namen in Dresdens Musikgeschichte
Wie wichtig die Rolle Dresdens innerhalb der klassischen Musik ist, zeigt sich an berühmten Namen, die die Stadt besuchten. So kam beispielsweise im Jahr 1719 Georg Friedrich Händel aus Großbritannien nach Dresden. Händels war auf der Suche nach Sängern für ein neues Opernunternehmen, die Royal Academy of Music. Sein Besuch war aber nicht so erfolgreich wie erhofft, doch zumindest die Sopranistin Margherita Durastanti konnte er für das Projekt gewinnen. Ein weiter großer Name war Wolfgang Amadeus Mozart, der auf dem Weg nach Berlin 1789 Zwischenstopp in Dresden machte. Er nahm an einem Wettstreit auf der Silbermannorgel in der katholischen Hofkirche zu Dresden teil.Ab 1817 übernahm Komponist Carl-Maria von Weber die Funktion als Hofkapellmeister in Dresden. Er war ein Cousin von Johann Wolfgang Amadeus Mozarts Frau Constanze, eine geborene Weber. Ersten musikalischen Unterricht hatte er in Salzburg bei Johann Michael Haydn, dem Bruder von Joseph Haydn. Weber schuf in Dresden seine bekannteste Oper Der Freischütz, der noch heute zu den am liebsten gekauften Eintrittskarten der Dresdner Oper gehört. Der Sarg von Weber wurde später, von Richard Wagner veranlasst, nach Dresden überführt.
Richard Wagner: Gefeiert bis zur Flucht
Auch Felix Mendelssohn Bartholdy hinterließ in Dresden Fußabdrücke. Er dirigierte in Dresden die Königliche Kapelle in einer Aufführung seines Oratoriums „Paulus“. Anwesend war auch Richard Wagner, der bereits 1843 als Kapellmeister die Leitung der Dresdner Hofkapelle übernommen hatte. Dieser wiederum verfasste in Dresden einige seiner frühen Werke wie der „Fliegende Holländer“, „Lohengrin“ und der „Tannhäuser“. 1843 wurde der „Fliegender Holländer“ und das Monumentalwerk „Das Liebesmahl der Apostel“ in der Frauenkirche aufgeführt. Im Jahr 1849 beteiligte sich Wagner aktiv am Dresdner Maiaufstand, die zum Ziel hatte, den König Friedrich August II.von Sachsen zu stürzen und eine sächsische Republik zu etablieren. Nach der Niederschlagung des Aufstand wurde Wagner, genau wie seine Freunde Gottfried Semper und August Röckel, zur Fahndung ausgeschrieben und Wagner sah sich gezwungen zu fliehen.
In Dresden Loschwitz lebte die Pianistin und Komponistin Clara Wieck, die spätere Frau von Robert Schumann. Doch auch Johannes Brahms hatte ein Auge auf die Pianistin geworfen. Seine Liebe brachte er in zahlreichen Briefen zu Papier. Brahms begann seine künstlerische Laufbahn als Assistent unter Cosima Wagner bei den Bayreuther Festspielen begann, wurde Kapellmeister am Hoftheater in München sowie Leiter der Berliner Philharmoniker und der Wiener Hofoper. Seine berühmt gewordenen Opern „Salome“, „Elektra“ und den „Rosenkavalier“ führte er allerdings erstmals in Dresden in der Semperoper auf.
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