Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner
- In deutscher Sprache mit Übertiteln
Die romantische Oper von Richard Wagner erlebte ihre Premiere 1850 in Weimar in Abwesenheit des Komponisten. Der befand sich nach der gescheiterten Märzrevolution im Züricher Exil. Vor dem historischen Hintergrund des mittelalterlichen Brabant und basierend auf der Parzival-Dichtung Wolfgang von Eschenbachs entfaltet sich das durchkomponierte Musikdrama.
Oper "Lohengrin" in der Semperoper Dresden
Wagner entdeckt die Parzival-Dichtung als Quelle für sein Werk
Bereits 1842 stieß Richard Wagner während eines Aufenthalts in Paris auf die Parzival-Dichtung Wolfram von Eschenbachs und zog diese als Stoff für künftige Opern in Betracht. Drei Jahre später – in Marienbad während eines Kuraufenthalts – begann Wagner mit dem Entwurf der Oper und ersten Arbeiten am Textbuch. Von Mai 1846 bis April 1848 verfasste Wagner schließlich die Partitur. Das sogenannte „Lohengrinhaus“ in Graupa (bei Pirna) erinnert daran: an diesen Ort zog sich Wagner, damals Hofkapellmeister im nicht weit entfernten Dresden, zurück, um in Ruhe an der Oper arbeiten zu können. Im nahen Liebethaler Grund mit seiner wildromantischen Naturkulisse, die dem Komponisten Rückzugsmöglichkeit und Entspannung bot, erinnert heute ein großes – 1911/12 entworfenes und 1933 errichtetes Denkmal – an den Aufenthalt des Komponisten. Uraufgeführt wurde der „Lohengrin“ 1850 in Weimar unter der Leitung von Franz Liszt. Der Komponist war hier allerdings nicht anwesend – nach seiner Beteiligung an Märzrevolution und Dresdner Maiaufstand hatte er sich ins Züricher Exil begeben müssen.
„Lohengrin“ – das erste durchkomponierte Musikdrama
Bis zum „Lohengrin“ war es üblich, eine Oper aus einzelnen musikalischen Nummern zusammenzusetzen. Mit dieser Tradition brach Wagner und schuf die „durchkomponierte Oper“ – jeder Akt wird nun durchgespielt, wenn auch noch an typische Arien erinnernde Elemente im „Lohengrin“ enthalten sind. Und zum ersten Mal in tauchte in Wagners Werk das Stilmittel des „Leitmotivs“ auf (Gralsmotiv, Motiv des Frageverbots).
Vor allem der "Mythos Wagner" begann mit dem "Lohengrin" zu entstehen und Wagners Musik wurde immer ekstatischer beschrieben. Das Vorspiel des „Lohengrin“ sei „blau, von opiatischer, narkotischer Wirkung“, urteilte zumindest Friedrich Nietzsche.
"Nie sollst du mich befragen..."
Elsa von Brabant wird des Brudermords bezichtigt. Ein Gottesgericht soll das Urteil über sie fällen. Elsa verkündet, ein von Gott gesandter Streiter, der ihr im Traum erschienen sei, werde sie im Kampf gegen den Ankläger – Graf Telramund - vertreten. Auf ihr Gebet hin, erscheint ein von einem Schwan gezogenes Boot – darauf ein unbekannter Ritter in strahlend heller Rüstung: bereit, für Elsa zu kämpfen und um ihre Hand anhaltend. Bedingung für beides: Nie soll nach seinem Namen und seiner Herkunft gefragt werden. Im Zweikampf besiegt der fremde Ritter den Grafen Telramund – schenkt ihm aber das Leben - und nimmt Elsa zur Frau. Es kommt aber, wie es kommen muss – überredet von Telramunds rachsüchtiger Frau Ortrud – missachtet Elsa ausgerechnet in der Hochzeitsnacht das Frageverbot und Lohengrin muss sich als Sohn Parsifals, des Hüters des heiligen Grals, zu erkennen geben ...
Eine interessante Randnotiz: Begründet in der unterschiedlichen Stilistik der Sänger ist in der Geschichte der Bayreuther Festspielen für den circa 3,5 stündigen „Lohengrin“ zwischen längster und kürzester Version eine Differenz von 45 Minuten dokumentiert!
https://youtu.be/jc7WYAtorLY