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Premiere Othello: In die gestrige Premiere Othello – einer Oper  von Guiseppe Verdi wurden große Hoffnungen gesetzt. In Salzburg 2016 war die Inszenierung bei den Kritikern mehr oder weniger durchgefallen, wie wird es in Dresden? Die Semperoper war bis auf wenige freie Plätze restlos ausverkauft, kein Wunder bei der hochkarätigen Besetzung der Premiere. Alle waren gespannt auf die Premiere Othello. Stars wie Stephen Gould als Otello, Dorothea Röschmann (Grammy-Preisträgerin) als Desdemona und Andrzej Dobber als Jago sangen die drei Hauptrollen. Aber auch die kleineren Rollen waren glänzend besetzt: Christa Mayer als Emilia und Georg Zeppenfeld als Lodovico.

Alle Künstler sind in der ganzen Welt zu Hause und singen regelmäßig in der Metropolitan Opera New York, der Mailänder Scala und anderen führenden Häusern. Stimmlich wurde das Publikum nicht enttäuscht und die Sänger am Ende mit lang anhaltendem Applaus gefeiert.

Auch Maestro Thielemann der seine Sächsische Staatskapelle für diese Oper persönlich dirigiert, spornte die Musiker zu Höchsleistungen an und es war kein falscher Ton zu hören. Die phantasievoll gestalteten Kostüme von Christian Lacroix sind einen Augenschmaus, vor allem für die ersten Reihen im Parkett, wo jedes liebevolle Detail gut zu sehen ist.

Die Inszenierung an sich würde ich als solide bezeichnen, sparsam eingesetzte Effekte von Video- und Lichtinstallationen kommen gut zur Geltung. Das am Anfang des 1. Aktes riesengroße hauchdünne aufgeblähte Tuch als Sinnbild des Sturmes machen diesen gut erlebbar und auch der eingesetzte Engel der Finsternis lassen die schwarzen Dämonen und das nahende Unheil erahnen. Ansonsten bringt die Inszenierung wenig Spektakuläres mit sich und dürfte damit eigentlich beim konservativ eingestellten Publikum gut ankommen.

Beim sich anschließenden Premierenempfang für geladene Gäste fanden sowohl Herr Rohde als kaufmännischer Direktor der Oper als auch Herr Thielemann warme, lobende und dankende Worte an alle Mitwirkenden.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass diese Othello Inszenierung beim Dresdner Publikum wohlwollend aufgenommen wurde, auch wenn es vereinzelte Buhrufe gab. Aber über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Und Kritiker heißen nicht umsonst Kritiker und nicht Lobner. In diesem Sinne: Anschauen und eigene Meinung bilden lohnt sich immer!

Autor: Haike Schmidt