Am 24. Juni 2017 fand die Premiere von Mieczyslaw Weinbergs Oper „Die Passagierin“ in der Dresdner Semperoper statt.
Vorab erhielten wir schon mal einen kleinen Einblick in das Opernstück und alle Besucher waren sich einig, dass diese Vorstellung voller starker Emotionen und klarer Botschaften steckt.
Die Dramaturgin Anna Melcher brachte uns mit einer kleinen Ausstellung die Handlung und das Bühnenbild dieser Oper näher und Herr Rothe (Geschäftsführer der Semperoper) berichtete von einer weiteren erfolgreichen und spannenden Spielzeit und legte auch allen das Stück „Die Passagierin“ ans Herz.
Das Libretto stammt vom Musikwissenschaftler Alexander Medwedow und basiert auf dem gleichnamigen Roman von Zofia Posmysz. In diesem erzählt die Auschwitz-Überlebende Autorin von der zufälligen Begegnung Ende der 50er Jahre der ehemaligen KZ-Aufseherin Lisa mit der früheren Inhaftierten Marta auf einem Kreuzfahrtschiff. Marta wurde von ihren verdrängten Erinnerungen und Erlebnissen eingeholt. Sie war als junge Frau dem Todeslager entkommen. Das besondere an dieser Oper ist die Perspektive aus der die Geschichte erzählt wird. Die beiden kommen an Bord des Schiffes nicht ins Gespräch sondern die Gedanken und Erinnerungen der Passagierin Lisa (frühere KZ-Aufseherin) erzählen über das Geschehen im KZ Auschwitz.
Die Spielzeit 2016/2017 neigt sich dem Ende zu und leider wird das Stück nur insgesamt 4 Mal gespielt bis zur Spielpause. Am 5. und 9. Juli besteht noch die Möglichkeit dieses Opernstück selbst zu erleben!
Janine Miehle