Die Geschichte der „Manon“ geht bis ins Jahr 1731 zurück. In diesem Jahr veröffentlichte L’Abbé Prévost seinen Roman „L’Histoire du chevalier des Grieux et de Manon Lescaut“ über den jungen Adeligen Des Grieux und seine fatale und ruinöse Liebesbeziehung zur attraktiven Manon Lescaut. Der zum Zeitpunkt seines Erscheines skandalöse Roman sollte der einzige aus dem Schaffen Prévosts sein, der die Jahrhunderte überdauern würde. Dafür war das „Überdauern“ aber umso nachhaltiger: Wie ein Magnet wirkte „Manon“ auf Dramatiker und Komponisten und reizte diese zu eigenen Interpretationen. Puccini schrieb eine Oper nach Prévosts Roman, Jules Massenet ebenso. Die letztere war dann die musikalische Vorlage für Kenneth MacMillans Ballettfassung. 1974 in London uraufgeführt, gilt diese Variante mittlerweile als Meisterwerk des narrativen, des „erzählenden“ Balletts.
Melissa Hamilton als Manon und Jiří Bubeníček als Des Grieux
Am 7. November startet diese Ballettversion von Kenneth MacMillan an der Semperoper Dresden. In der Titelrolle: Melissa Hamilton aus Nordirland. Diese tanzte die „Manon“ bereits 2014 am Royal Ballet London. Als neue Erste Solistin ist die 1989 geborene Tänzerin nun in Dresden zu Gast und brilliert an der Seite von Jiří Bubeníček (Des Grieux). Die preisgekrönte Melissa Hamilton kann dabei als „MacMillan“ Expertin gelten – in London verkörperte sie bereits die weiblichen Hauptrollen in MacMillans „Romeo und Julia“ und „Mayerling“. Die Rolle der Manon – gefangen in ihrer rastlosen Jagd nach oberflächlichem Genuss und Luxus – hält Melissa Hamilton aber selbst für die vielschichtigste im Werk McMillans.
Tickets in Platzgruppe 2 für die Premiere der „Manon“ und Arrangements für die Folgetermine des Balletts* sind hier erhältlich.
*(Melissa Hamilton als „Manon“ am 7., 11., 19. und 22. November 2015)